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Mittagsschlaf bei Babys: So wichtig ist das Nickerchen am Mittag

Mittagsschlaf bei Babys: So wichtig ist das Nickerchen am Mittag

Warum ist der Mittagsschlaf für Babys so wichtig?

Gerade in den ersten Lebensjahren lernen Kinder unglaublich viel. Die unzähligen Eindrücke die sie tagsüber aufnehmen, werden anschließend im Schlaf verarbeitet. Diese Reizverarbeitung im Schlaf trägt erheblich zur Gehirnentwicklung von Kindern bei. Vor allem in den ersten 12 Monaten entwickelt sich das Gehirn mit einer rasanten Geschwindigkeit: Bis zum ersten Geburtstag hat es bereits 75% seiner Größe erreicht. Im Schlaf wird zudem das Wachstumshormon Somatotropin vermehrt ausgeschüttet, was dem Kind dabei hilft, sich gesund zu entwickeln.

Neugeborene haben in der Anfangszeit noch keinen geregelten Tag-Nacht-Rhythmus. Sie benötigen zu Beginn ca. 16 – 18 Stunden Schlaf am Tag und werden circa alle zwei bis vier Stunden wach, z.B. wenn sie Hunger haben, oder die Windel voll ist. Dein Kind hat noch keine festen Schlafzeiten und macht mehrere Nickerchen am Tag. Erst nach und nach entwickelt sich ein geregelter Biorhythmus, sodass Babys allmählich lernen, in der Nacht auch mal länger durchzuschlafen.

Am besten pendelt sich ein geregelter Tag-Nacht-Rhythmus ab dem dritten Monat aus, indem man einen strukturierten Tagesablauf bietet. Je mehr Du und Dein Kind euch kennengelernt und aufeinander eingespielt habt, desto leichter wird es dir fallen, mehr Struktur in euren Tag zu bringen. Der Organismus Deines Babys lernt dann mit der Zeit, sich auf feste Schlafphasen einzustellen und wird dadurch schneller zu einer bestimmten Uhrzeit müde.

Wie viele Nickerchen sollte ein Baby machen?

Dein Baby sammelt innerhalb eines Tages sehr viele Eindrücke und muss nach drei bis fünf Stunden ruhen, um diese zu verarbeiten und wieder Energie zu sammeln. Hat sich ab dem dritten Monat ein Tag-Nacht-Rhythmus eingependelt, macht Dein Baby im ersten Lebensjahr in der Regel drei Tagesschläfchen: eines vormittags, eines mittags und eins am frühen Nachmittag. Nach und nach wird sich immer besser einpendeln, wann genau der geeignete Zeitpunkt ist, Dein Baby schlafen zu legen.

Hier eine kurze Übersicht, wie viele Nickerchen ein Baby im ersten Lebensjahr in etwa halten sollte und wie hoch der Schlafbedarf ist:

Alter

Schlafbedarf pro Tag

Anzahl Nickerchen pro Tag

Erster Monat

16 – 18 Stunden

3 - 4, noch kein Rhythmus

2. – 6. Monat

15 – 16 Stunden

3

7. – 12. Monat

14 Stunden

1- 2

 
Da jedes Kind anders ist und einen anderen Schlaf-Wach-Rhythmus besitzt, dient die Tabelle für Eltern nur als grobe Orientierung.

Wann solltest Du Dein Baby zum Mittagsschlaf hinlegen?

Zeigt Dein Baby tagsüber Anzeichen von Müdigkeit, ist dies ein geeigneter Zeitpunkt, um es hinzulegen. Müdigkeitsanzeichen können z.B.  sein:

- Gähnen
- Weinerliches oder unruhiges Verhalten
- Dein Baby macht Fäustchen
- Glasige Augen und / oder häufiges Augenreiben
- Unkoordinierte Bewegungen
- Dein Baby runzelt die Stirn

Hat sich der Biorhythmus Deines Babys eingependelt ist der beste Zeitpunkt für einen Mittagsschlaf zwischen 12 Uhr und 14:30 Uhr, also am besten nach dem Mittagessen bzw. der letzten Still- oder Flaschenmahlzeit. Zwischen Mittagsschlaf und Abendschlaf sollten etwa vier Stunden liegen, damit Dein Kind abends auch müde ist.

Wie lange sollten Babys Mittagsschlaf machen?

Wie lange der Mittagsschlaf dauern sollte, kann nicht pauschal gesagt werden, denn jedes Kind ist individuell und hat ein anderes Schlafbedürfnis. Auch kann es sich von Tag zu Tag unterscheiden, je nachdem wie aufregend der Tag war und ob Dein Baby neuen Reizen ausgesetzt war. In den ersten sechs Monaten benötigt Dein Kind noch besonders viel Schlaf, weswegen ein Mittagsschlaf im Durchschnitt zwischen drei und vier Stunden liegen kann. Ab dem sechsten Monat sollte der Mittagsschlag zwischen 60 und 90 Minuten liegen.

Mein Baby schläft tagsüber nicht: Was kann man tun?

Oftmals klagen Eltern darüber, dass ihr Baby trotz Müdigkeit tagsüber nur schlecht oder wenig schläft. Dafür kann es unterschiedliche Gründe geben.

Die richtige Schlafumgebung: Zuerst solltest Du die Schlafumgebung Deines Kindes nochmal unter die Lupe nehmen. Die optimale Raumtemperatur für einen gesunden Babyschlaf liegt zwischen 16 und 18 Grad. Zudem bevorzugen Babys die Nähe ihrer Eltern, weswegen sie  am besten mit im Elternschlafzimmer schlafen sollten.

Geregelter Tagesablauf: Nun solltest Du den Tagesablauf Deines Kindes mal näher betrachten: Habt ihr eine feste Tagesstruktur? Habt ihr Einschlafrituale etabliert, die Deinem Kind in den Schlaf helfen können? Finde heraus, was Dein Kind am liebsten mag und wann es müde wird.

Das richtige Zeitfenster finden: Trotz Müdigkeit kann es manchen Kindern trotzdem schwerfallen, tagsüber in den Schlaf zu finden. Schläft Dein Kind nicht innerhalb von 20 Minuten ein, solltest Du erst wieder nach 45 – 60 Minuten versuchen, es hinzulegen. Diese ‚Schlaffenster‘ ermöglichen es Dir, Deinem Kind zu einem späteren Zeitpunkt eine Möglichkeit zum Einschlafen zu bieten.

Liegen körperliche Beschwerden vor? Manchmal kann es auch sein, dass Dein Kind phasenweise Schlafstörungen hat, weil es sich körperlich unwohl fühlt, z.B. bei Bauchschmerzen oder beim Zahnen. Hier gilt es, die Ursache für den schlechten Schlaf zu herauszufinden.

Weitere Tipps für einen sicheren Mittagsschlaf:

  • Für einen sicheren Babyschlaf sollte Dein Kind immer in Rückenlage schlafen. Dies ist nachweislich die sicherste Schlafposition und verringert das Risiko für den Plötzlichen Kindstod
  • Dein Kind möchte tagsüber ausschließlich in Deinem Arm schlafen? Dann achte auch hier auf eine sichere Schlafposition. Vor allem High Need Babys benötigen oft engen Körperkontakt zum Schlafen. Eine Trage bietet die Möglichkeit, Dein Kind nah bei dir zu halten und trotzdem die Hände frei zu haben. 
  • Ein Spaziergang an der frischen Luft hilft vielen Kindern zur Ruhe zu kommen.
  • Wenn Dein Kind generell schlecht in den Schlaf findet und leicht überreizt ist, solltest Du vermeiden, dass kurz vor dem Mittagsschlaf etwas sehr Spannendes passiert, z.B. aufregender Besuch vorbeikommt.

Referenzen:

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Schlafbedarf und Schlafdauer. [zuletzt zitiert am 06.03.2024].

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